Die Bürgerinitiative
Wir sind eine Gruppe Oberallgäuer, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Grünten vor einem Rummelplatz zu bewahren, die Alpwirtschaft nachhaltig zu unterstützen, eine sanfte touristische Förderung voranzubringen und die Natur zu schützen. Unsere genauere Einstellung und Meinung zu verschiedenen Kernthemen findet ihr unter...
Greenpeace Kempten
Greenpeace klärt auf, recherchiert und konfrontiert. Die Organisation vertritt dabei die Interessen der Natur und der umweltbewussten Menschen in Politik und Gesellschaft. Die Organisation inspiriert so auf vielen Ebenen der Gesellschaft zu mehr Verantwortung für den Planeten und treibt den Bewusstseinswandel voran. Speziell am Grünten wollen wir den Massentourismus verhindern, denn er bringt nur dem Betreiber Profit und langfristig der Natur enorme Schäden durch Umweltbelastung wie
Bodenverdichtung, Abholzung und Verschmutzung durch Tagestouristen. Die Ökobilanz fällt bei diesem Projekt sehr negativ aus. Ein sanfter Tourismus wäre sicherlich eine Alternative, die auch von den meisten Gästen bevorzugt wird. Nur mit einer intakten Natur kann man späteren Generationen gerecht werden.
(Quelle: Homepage Greenpeace Hamburg)
Bund Naturschutz / LBV
Der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz sind gegen die derzeit diskutierten Ausbaupläne am Grünten und lehnen das Projekt wegen diverser Argumente vehement ab. Hierzu liegt ein Positionspapier vor. Zusätzlich gibt es hierzu noch eine eindrucksvolle Fotodokumentation.
FridaysForFuture
Wir sind Mara 17, Phil 18 und Lucia 19 Jahre alt, aus dem Allgäu. Letzten Freitag nach dem FridaysforFuture-Streik sind wir auf unseren Lieblingsberg, den Grünten gewandert. Beim Aufstieg erzählte uns Phil, dass es Pläne eines Investoren gebe, den Grünten mit einer 10er Gondelbahn und einer zerstörerischen Rollglider-Anlage für den Massentourismus zu verschandeln.
Wie schon so oft verbrachten wir auch diesen Nachmittag am Gipfel und dachten über die Pläne des Investoren nach. Es macht uns ANGST, dass vor unseren Augen so viele Waldflächen gerodet und die Berge immer mehr zu Rummelplätzen gemacht werden sollen! Wie können in Zeiten des Klimawandels weiterhin Berge verkauft werden, ohne dass an uns, eure Kinder und Enkelkinder, gedacht wird und an die katastrophalen Folgen die wir tragen müssen?
Konsequenzen für uns und den Grünten:
Wenn sich die Pläne des Investors verwirklichen, kommt es zu der Zerstörung von Biotopen und Landschaftsschutz-
gebieten am Grünten. Geschützte Vogelarten würden durch die Rollgliderbahn von ihrem Zuhause vertrieben werden.
Der Investor plant bis zu 1500 Touristen pro Stunde durch die neue Gondel zum Gipfel zu befördern und das über das gesamte Jahr hinweg. Jedoch könnten nicht ansatzweise so viele Menschen auf dem Gipfel Platz finden. Ferner werden durch dieses Projekt laut dem Investor pro Tag über 1000 Autos erwartet. Diese sind vor allem Autos von Tagesgästen aus über 100 km entfernten Städten.
Das DARF nicht passieren, wenn wir das 1,5 Grad Ziel erreichen wollen! Wir sind es leid, mit anzusehen, wie der derzeitige Tourismus mit seinen klimaschädlichen Konzepten zur Zerstörung unserer Berge beiträgt.
Wir fordern, dass Sie, Herr Anton Klotz, Landrat des Landkreises Oberallgäu, dieses Projekt in keiner Form genehmigen.
Wir dürfen nicht zulassen, dass der Wächter des Allgäus als Rummelplatz dem Profit geopfert wird!!!
Setzt ein Zeichen gegen die Zerstörung unserer Alpen und unterschreibt diese Petition!!!
Eure Mara, Phil und Lucia
Alpbesitzer
Das Thema "Wasserversorgung" liegt uns besonders am Herzen. Uns ist wichtig zu betonen, dass eine Aussage nur für den Bereich Grüntenalpe, Maulalpe und Klein Moosbach abgeben werden kann.
Die Grünten-Alpe hat eine Quelle am sogenannten "Kalten Brunnen", wovon auch die Grüntenhütte gespeist wird. Das "Überwasser" hiervon nutzen die Alpe Klein Moosbach und die Maulalpe für ihre Viehtränken im oberen Bereich ihrer Weideflächen. Die letzten drei Jahre kam es schon vor, dass kein Überwasser mehr für die Viehtränken zur Verfügung stand.
Die Alpe Klein Moosbach und die Maulalpe haben zusammen eine eigene Quelle, welche im unteren Bereich der Weideflächen genutzt wird. Auch hier war es so, dass die letzten Jahre im Sommer für einige Wochen große Wasserknappheit herrschte. Betrachtet man die immer länger andauernden Hitze- und Trockenphasen, so machen wir uns bereits jetzt (auch ohne Grünten Bergwelt) große Sorgen um die Wassergewinnung am Grünten.
Im Bereich der Alpe Klein Moosbach sollen 9 Beschneiungsschächte mit den dazu gehörenden Leitungen verlegt werden sowie die Gliderbahn im angrenzenden Wald (genau im Einzugsgebiet der Quelle für Maulalpe und Kl. Moosbach). Die Grünten-Nordseite ist ein sehr sensibles Gebiet, da es sich um Nagelfluhgestein handelt, wo sich bei Grabungsarbeiten das Wasser schnell mal einen anderen Weg sucht. Im schlimmsten Fall kommt kein Wasser mehr, da sich die Quelle einen neuen Weg sucht. Die Umsetzung eines solch großen Bauprojekts stellt mit Sicherheit ein zu hohes Risiko für die lokale Wasserversorgung dar.
Bei der zunehmenden Wassernot eine Quelle zu beschädigen, um Spaßangebote möglich zu machen, steht in keinem zu akzeptierenden Verhältnis.
Im Dienstbarkeitsvertrag, den Pächter und Grundstückseigentümer unterzeichnen "müssen", hat Familie Hagenauer vorgesehen, beim Versiegen der Quelle für Ersatz zu sorgen (Fernwasserleitung, wenig nachhaltig bzw. umweltfreundlich), aber wer kommt für diese hohen Kosten auf? Selbst wenn dies vertraglich zugesichert werden sollte, was geschieht, wenn die Investoren mit Ihrem Projekt zu späterem Zeitpunkt scheitern (Insolvenz, o.ä.)? Wer übernimmt dann die Kosten?
Darüber hinaus ist es uns ein großes Anliegen, über den vorliegenden Grunddienstbarkeitsvertrag zu informieren. Dieser wurde im Herbst vergangenen Jahres von der Partei Hagenauer entworfen, und an die Grundstückseigentümer übergeben, mit der Bitte um Unterzeichnung. Es existieren zwischenzeitlich mehrere Versionen dieses Vertrages, abgeändert aufgrund diverser Einwände von uns Alpbesitzern.
Doch was bedeutet dieser Begriff "Grunddienstbarkeit"?
Einer Grunddienstbarkeit liegt i.d. R. ein Vertrag zugrunde. In diesem wird geregelt, was der Besitzer des „herrschenden“ Grundstückes (hier die Familie Hagenauer) auf dem Grundstück des „dienenden“ Grundstücks (hier die Alpgenossen bzw. Alpbesitzer) alles machen darf. Auch wird die Entschädigung hierfür festgelegt. Dies geschieht beim Notar und wird dann im Grundbuch eingetragen und dort bleibt es bestehen, bis es durch die herrschende Partei wieder gelöscht wird. Sie bleibt auch bestehen, wenn eine der beiden Parteien ihr Grundstück verkauft. Im jetzigen Fall ist die Grunddienstbarkeit auf 66 Jahre vorgesehen. Dadurch, dass Familie Hagenauer das Grundstück der ehemaligen Talstation der Grüntenlifte gekauft hat, ging die herrschende Grunddienstbarkeit auf diese über. Allein die Rechtssprache zeigt schon auf, wer künftig der Herrschende auf dem Grundstück ist und wer der Dienende. Von Gleichberechtigung kann keine Rede sein!
Betrachtet man den Vertrag genauer, so wird schnell klar, welche fast schon dreist anmutenden Freiheiten sich Familie Hagenauer herausnimmt. Oftmals werden Zusicherungen gemacht, die dann aber in Folgeabsätzen aufgehoben werden. Auch hier zeigt sich, dass viele Inhalte des Projekts zum jetzigen Stand nur sehr "verwaschen" dargestellt werden.
So wird zum Beispiel festgehalten, dass Bergbahnen und Beschneiungsanlagen nur auf den in den Plänen eingezeichneten Flächen errichtet werden dürfen. Es folgen aber sofort immer Ausnahmeregelungen, die zur Folge haben, dass der Berechtigte im Nachhinein eine Alternative wählen kann, die nicht im Lageplan eingezeichnet ist.
Familie Hagenauer ist außerdem immer dazu berechtigt, auf allen Grundstücken nach ihrem Ermessen Ver- und Entsorgungsleitungen zu legen. Hieraus folgt aber eine immense Einschränkung der Alpwirtschaft sowie ein großer Eingriff in die Natur.
Große Sorgen bereitet uns ebenfalls die Verkehrssicherungspflicht. Diese übernimmt lt. Vertrag zwar die Familie Hagenauer, aber als Grundstückseigentümer können wir für Unfälle trotzdem haftbar gemacht werden, die die Besucher der Bergwelt erleiden. Dieses Risiko bestand zwar durch das freie Betretungsrecht bisher auch schon, aber durch die erhöhte Nutzung aufgrund der neuen Anlagen steigt auch das Potenzial möglicher Inanspruchnahmen. Es kann also sein, dass auf meinem Grundstück ein Unfall geschieht und ich hierfür dann auch noch in Anspruch genommen werden kann.
Ebenfalls im Vertrag ist eine Unterlassungsverpflichtung enthalten (auch Konkurrenzschutz genannt), die besagt, dass Alpbesitzer keine eigenen Anlagen betreiben dürfen, die der von Familie Hagenauer betriebenen Anlagen ähneln. Da ja auch eine Gastronomieanlage geplant ist, dürfen wir also nie eine eigene Bewirtung machen?
Familie Hagenauer räumt sich auch ein sog. Wege- und Fahrtrecht ein, das besagt, dass unsere Grundstücke jederzeit mit Fahrzeugen aller Art befahren bzw. begangen werden dürfen. Dies stellt eine weitere erhebliche Erschwernis bzw. Einschränkung der Alpwirtschaft dar (Zäune, Weiden, etc.).
Typisch für die Ungenauigkeit des Vertrags ist auch folgender Sachverhalt. Es wird zwar eine möglichst geringe Beeinträchtigung für den Grundstückseigentümer versprochen, aber gleichzeitig auch davon gesprochen, dem geänderten Nutzerverhalten der Kunden und/oder dem geänderten Komfortverhalten der Kunden besonderes Gewicht zu geben. Der Kunde ist König, die Beeinträchtigung der Alpbesitzer ist dann nur noch zweitrangig.
All diese Beispiele sollen zeigen, dass nicht alles "Gold ist, was glänzt". In der Öffentlichkeit stellt sich die Investorenfamilie als besonders gesprächsbereit dar. In Wahrheit aber werden Verträge geschaffen, die genau zeigen, in welche Richtung das Projekt am Grünten gehen wird.
Sehr bedauerlich war auch, dass die Planung der Grünten Bergwelt ohne vorherige Information und Abstimmung mit allen Grundstückseigentümern erfolgt ist.
Herzliche Grüße
Heidi Nadler, Richard Schalber (Alpbesitzer)
Wildes Bayern e.V.
Wildes Bayern e.V. unterstützt die Bürgerinitiative und den Kampf gegen die massiven Ausbaupläne am Grünten.
Wir setzen uns für Wildtiere ein, ob klein oder groß, und den Schutz ihrer Lebensräume, damit die Vielfalt in Bayern erhalten bleibt.
Die geplante „Erlebniswelt“ am Grünten vernichtet die letzten Ruheräume von Wildtieren und entwertet den Grünten als Lebensraum nachhaltig. Wir fordern, den Grünten nicht aus kurzfristigen und kurzsichtigen Wirtschaftsinteressen als
letztes Rückzugsgebiet der Allgäuer Vorberge zu opfern. Hier darf kein Rummelplatz entstehen, der Tag und Nacht, 12 Monate im Jahr geöffnet hat. Mehr Rummel, mehr Leute, mehr Verkehr sind das Gegenteil von dem, was den Grünten heute für Naturliebhaber und Naherholungssuchende so wertvoll macht. Familienfreundlich heißt eben nicht automatisch Freizeitpark und Spaßarena. Eine „Walderlebnisbahn“ mit zwei Linien, Gondelbahn, Beschneiungsanlage, Rodelbahn und massiver Ausbau der Parkplätze erschließen den ruhigen Grünten für Tag und Nacht, Bespaßung im Sommer wie im Winter.
Dazu sagen wir NEIN! Nachhaltigkeit, Naturschutz und familiengerechte Angebote gehen anders!